In Roßlau inszenierten sich am Nachmittag gewaltbereite Neonazis als empörte Bürger und positionierten sich gegen vermeintlich linke Gewalt. Hintergrund war ein Angriff von Unbekannten auf einen lokalen Neonaziführer in 2019.
Die knapp 100 Neonazis waren aus mehreren Bundesländern, in der Mehrzahl aus Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen und Sachsen, vereinzelt aber auch aus Hamburg, Berlin und Brandenburg, angereist.
Bei den Teilnehmenden handelte es sich vor allem um organisierte Neonazis sowohl aus dem Spektrum von Parteien, wie “Die Rechte” und der NPD bzw ihrer Jugendorganisation JN, als auch um Akteure aus Bruderschaften und parteiungebundenen Aktionsgruppen.
Text via Presseservice Rathenow/ Twitter
Ein späterer Aufmarsch zu gleichem Thema, an dem ein Großteil der bereits in Roßlau aufmarschierten Neonazis teilnahm, zog dann am Nachmittag durch die Innenstadt von Dessau.
Aufgerufen hatte hier der Zusammenschluss „Aktionsgruppe Dessau-Bitterfeld“. Neben schwarz-weiß-roten Fahnen und den Fahnen des Vereins “Neue Stärke“, zeigte man hier auch eine Fahne der DDR und eine Reichskriegsflagge. Unter dem Motto „Linke Gewalt stoppen“, bedrohten Neonazis hier mehrfach Journalist*innen, wobei ein Team auch geschlagen und angespuckt wurde.