Von lauten Anwohner:innen-Protesten begleitet zog ein selbsternannter Schweigemarsch mit dem dazu im Widerspruch stehenden Motto „Wir müssen reden – Schweigemarsch gegen Diskriminierung und für Menschenrechte“ von Bahnhof Bornholmer Straße durch Prenzlauer Berg zum Alexanderplatz. Der Schweigemarsch, der zu Stoßzeiten um die 3000 Teilnehmende anzog, findet im Rahmen der Corona-Proteste statt und richtet sich gegen die Infektionsschutzmaßnahmen.
Organisiert wird dieser Marsch aus dem Spektrum der ehemaligen „Mahnwachen für den Frieden“, deren Protagonisten bei „Querdenken“ aufgegangen sind. Es ist bereits die zweite derartige Veranstaltung in Berlin. Mittlerweile findet diese Form des Aufzugs in weiteren Städten Nachahmung, darunter auch in Wien. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen von Corona-Leugner:innen soll bei dieser Veranstaltung auf Parolen und Banner verzichtet werden, sowie ausdrücklich die Infektionsschutzmaßnahmen wie das Tragen eines Mund-Nase-Schutz beachtet werden. Die stumme Opferinszenierung zielt auf das Bild eines friedlichen Protestzuges. Inhaltlich deckt er sich aber mit anderen Aufmärschen von Corona-Protestler:innen.
Neben Eltern, Renter:innen, rechten Youtuber:innen und diversen Verschwörungsgläubigen, die man von derartigen Veranstaltungen schon kennt, hatten sich die Neonazis Rene Uttke, Lars Niendorf, Uwe Meenen (ohne Foto) und Stephan Böhlke unter die Teilnehmenden gemischt. Mit dem extrem rechten Gunnar Lindemann und seinem Kollegen Joachim Andreas waren erneut auch Politiker der AfD unter den Teilnehmenden auszumachen.