Gegen den bereits verurteilten Shoahleugner Gerhard Ittner wurde erneut ein Strafbefehl wegen Volksverhetzung verhängt. Er erhielt eine Geldstrafe über 5400 Euro, wie die Dresdner Neusten Nachichten berichten. Ittner hat dagegen Widerspruch eingelegt. Hintergrund ist der Auftritt Ittners am 11.02.2017 als Anmelder und Redner einer geschichtsrevisionistischen Veranstaltung von ShoahleugnerInnen, die er anlässlich des Gedenkens an die Bombardierung Dresdens 1945 ausführte.
Während dieser Kundgebung selbst sah die Polizei trotz Hinweisen nur zu, wie von allen teilnehmenden RednerInnen der NS verherrlicht und die Shoah relativiert oder gar geleugnet wurde. So sprach Gerhard Ittner hier von der „größte[n] Lüge der Weltgeschichte“ und einer „Schuldeinimpfung“ mit der die Deutschen „weichgeklopft“ worden seien. Zitat:
„Die Deutschen mussten erst weichgeklopft werden mit einer
Schuldeinimpfung. Und um diese Schuld den Deutschen einzuimpfen, wurde
die größte Lüge der Weltgeschichte erfunden. Sie dient nicht allein der
Gelderpressung. Diese Funktion hatte sie jahrzehntelang. Jetzt geht es
um etwas anderes. Jetzt geht es darum, dem deutschen Volk den Todesstoß
zu geben.“
Dieser Todesstoß, so Ittner, seien die heutigen „Flüchtlingsströme“. Diese entsprächen den schon „in den 1940er Jahren ersonnenen Holocaustplänen gegen das Deutsche Volk, zum Beispiel des US- Amerikanischen Juden Earnest Hooton, der propagiert hat, das deutsche Volk auszulöschen durch die Ansiedlung von volksfremden, vorrangig jungen Männern.“ Er lamentierte „24 Stunden am Tag mit haarsträubenden Fantasiegeschichten malträtiert zu werden“ und sich dagegen nicht wehren zu dürfen. Damit sei den Deutschen „das peinlichste Grundrecht eines jeden Menschen“ genommen, womit nun endlich Schluss sein müsse.
Anschließend trat als Überraschungsgast die wegen Volksverhetzung und Strafvereitelung verurteilte Shoahleugnerin Sylvia Stolz auf, die Ittner als „ganz mutige und tapfere Kämpferin gegen die Lüge, für die Wahrheit und damit eine Heldin, eine echte Heldin für das Deutsche Volk“ ankündigte. Stolz ist von Beruf Rechtsanwältin und verteidigte in der Vergangenheit militante Shoahleugner wie Ernst Zündel und Horst Mahler. Sie fiel während der Prozesse selbst durch Glorifizierung des Nationalsozialismus und Leugnung der Shoah auf.
Den Begründer der Europäischen Aktion, Bernhard Schaub, stellte Ittner mit den Worten vor:
„Diese Gedenkveranstaltung des Völkermordverbrechens von Dresden im Winters 1945, freue ich mich begrüßen zu können, aus der Schweiz, Bernhard Schaub, den Begründer der „Europäischen Aktion“ und bekennender Holocaustleugner, das heißt ein Kämpfer für die Wahrheit.“In seiner Rede nannte Schaub dann die Bombardierung Dresdens „den echten Holocaust“, der von einem menschenverachtenden Vernichtungswillen gegen das Deutsche Volk geprägt gewesen sei, „ganz im Gegensatz zu vielen anderen Bildern, die uns schon von Kindergartenalter her begleiten, die manipuliert sind, die gefälscht sind.“ Wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung wird mittlerweile gegen die Europäische Aktion ermittelt:
Diese zutiefst menschenverachtende Kundgebung an der auch der nicht zurechnungsfähige Mahnwächter aus Köln, Reza Begi, teilnahm, wurde in Text und Bildern hier dokumentiert.
„Rund 120 Nazis versammelten sich am 11.02. am Zwingerteich in Dresden, um sich dem Opfermythos um die Zerstörung der Stadt 1945 hinzugeben. Aufgerufen zu dieser extremen rechten, geschichtsrevisionistischen Veranstaltung hatte der vorbestrafte Shoahleugner Gerhard Ittner, dessen Rednerliste schon sehr deutlich werden ließ, was einen vor Ort erwarten würde. So waren neben dem bekennenden Antisemiten und Shoahleugner Bernhard Schaub aus der Schweiz, der zudem Begründer der „Europäischen Aktion“ ist, auch der Neonazi-Kader Hartmut Wostupatsch aus Würzburg eingeladen. Weitere im Vorfeld eingeladene Personen waren der Rassist und Shoahleugner Henry Hafenmayer, dessen Webseite „Ende der Lüge“ gleich auf der Startseite die „Protokolle der Weisen von Zion“ zitiert; Peter Pawlak, ein Reichsbürger und Rassist, der sich im Umfeld von Thügida bewegt; der Geschichtsrevisionist, Shoahleuger und Truther Alfred Schaefer; Roy Armstrong-Godenau, ein aus den USA stammender Antisemit und ehemaliger KuKluxKlan-Kader und nicht zuletzt Reza Begi, ein wirrer Wahnwichtel und Antisemit aus Köln, der unsterblich in Kathrin Oertel verliebt ist und Weltfriedenskanzler werden will.
Viele der hier genannten Personen
bewegen sich im Unterstützerumfeld der Shoahleugnerin Ursula Haverbeck,
die sich trotz Mehrfachverurteilung immer noch auf freiem Fuß befindet.
Der Lautsprecherwagen und die Technik kamen von Enrico Bohnet, einem
Reichsbürger und Antisemiten aus dem Umfeld des mutmaßlichen, gerade im
Gefängnis einsitzenden Rechtsterroristen Burghard Bangert.
Zu Beginn dieser Veranstaltung verlas Gerhard Ittner ein exklusives
Grußwort von Gerard Menuhin. Menuhin ist Verfasser der antisemitischen
Hetzschrift „Tell the Truth & Shame the Devil“ und bezeichnet die
Shoah als die größte Lüge der Geschichte. Mehrmals betonte Ittner das
Menuhin Jude sei, weshalb jeder Vorwurf des Antisemitismus seiner Logik
nach Unsinn sei. Anschließend wurde noch ein kürzeres Grußwort des wegen
Leugnung der Shoah aus Deutschland flüchtigen Frederick Thoben
verlesen.
Alle Reden der Veranstaltung waren von der Verherrlichung des
Nationalsozialismus und Leugnung der Shoah geprägt. Immer wieder wurde
die Bombardierung Dresdens als der „echte Holocaust“ bezeichnet und eine
jüdische Weltverschwörung gepriesen, wonach es einen jahrtausend Jahre
alten jüdischen Plan zur Vernichtung der Deutschen gäbe. Als
Überraschungsgast trat die verurteilte Shoahleugnerin Sylvia Stolz auf,
die Ittner als „ganz mutige und tapfere Kämpferin gegen die Lüge, für
die Wahrheit und damit eine Heldin, eine echte Heldin für das Deutsche
Volk“ ankündigte. Zuvor sprach Ittner selbst von einem Völkermord gegen
das Deutsche Volk, dem „die größte Lüge der Weltgeschichte“ in Form von
„haarsträubenden Fantasiegeschichten“ eingeimpft worden sei, um es
gefügig zu machen. Man wolle heute, so Ittner, dem „deutschen Volk den
Todesstoß“ geben.
Die Polizei schritt die gesamte Zeit über nicht ein, alle Redner konnten
ihre NS-verherrlichenden Reden ohne Einschränkung zu Ende bringen.
Der geplante Aufzug dieser Hardcore-Nazis, wurde von einer kleinen, sehr bunten und lauten Gegenkundgebung blockiert, der es wenigstens gelang, die Strecke der Nazis zu verkürzen.“